Die Ergebnisse der 21. Sozialerhebung

Sozialerhebung

Die Ergebnisse der 2016 durchgeführten Sozialerhebung sind da und geben Aufschluss über das Leben der Studierenden in Deutschland.

Die Ergebnisse der 2016 durchgeführten repräsentativen Online-Studie des Deutschen Studentenwerkes (DSW) zur wirtschaftlichen und sozialen Lage Studierender liegen vor, an der sich 60.000 Studierende beteiligt haben: 

Finanzen, Jobben, BAföG & Wohnen

Studierende in Deutschland haben durchschnittlich 918 Euro im Monat zum Leben, bei der letzten Studie vor vier Jahren waren es 842 Euro. Etwas mehr Geld, dafür ist die Zahl der Studierenden, die nebenbei Jobben, auch um 6 Prozentpunkte auf 68 Prozent gestiegen. Zudem unterstützen Eltern ihre studierenden Kinder durchschnittlich mit 309 Euro im Monat (2016 waren es 261 Euro). 

Prof. Dr. Dieter Timmermann, Präsident des Deutschen Studentenwerkes, sieht einen Zusammenhang zu steigenden Mieten und zu geringem BAföG. Dies kompensierten Studierende mit gestiegener Erwerbstätigkeit, die Eltern müssten stärker unterstützen. 

Im Sommer 2016 erhielten zudem nur 18 Prozent aller deutschen Studierenden BAföG, die niedrigste Quote seit Anfang der 90er-Jahre. Da zum Wintersemester 2016/17 die Freibeträge erhöht wurden, werde gehofft, dass nun deutlich mehr Studierende Anspruch auf BAföG haben. Timmermann fordert weitere Anpassungen beim BAföG: "Wenn man sich aber die Diskrepanz ansieht zwischen den durchschnittlichen Einnahmen der Studierenden, die bei 918 Euro im Monat liegen, und dem aktuellen BAföG-Höchstsatz von 735 Euro, wird allein schon daran deutlich, dass es beim BAföG nach wie vor dringenden Handlungsbedarf gibt", so der DSW-Präsident.

Die Miete ist der größte Ausgabeposten der Studierenden, mit durchschnittlich 323 Euro im Monat. Daher bekräftigt das Deutsche Studentenwerk seine Forderung nach einem Bund-Länder-Hochschulsozialpakt, vor allem für den Bau und die Sanierung von Studierendenwohnheimen, der preisgünstigsten Wohnform für Studierende. 2016 wohnten 12 Prozent der Studierenden in Wohnheimen.

Alter, Familie, Gesundheit & Herkunft

Studierende in Deutschland waren zum Umfragezeitpunkt im Durchschnitt 24,7 Jahre alt. 46 Prozent der Studierenden waren Singles, etwa die Hälfte unverheiratet, aber in einer festen Partnerschaft, 6 Prozent waren verheiratet oder lebten in einer eingetragenen Lebenspartnerschaft. Ebenfalls 6 Prozent aller Studierenden hatten mindestens ein Kind. 66 Prozent stammten aus einem Elternhaus, in dem Mutter und/oder Vater Abitur abgelegt haben, bei 24 Prozent der Studierenden hatte mindestens ein Elternteil einen Realschulabschluss, bei weniger als 9 Prozent war es maximal ein Volks- oder Hauptschulabschluss. Insgesamt hatten im Sommersemester 2016 20 Prozent der Studierenden einen MigrationshintergrundElf Prozent der Studierenden hatten eine oder mehrere gesundheitliche Beeinträchtigung(en).

Studienfächer & Studienverlauf

Verteilung der Studienfächer:

  • 21 Prozent Ingenieurwissenschaften 
  • 20 Prozent Mathematik/Naturwissenschaften
  • 20 Prozent Rechts- und Wirtschaftswissenschaften
  • 18 Prozent Sprach- bzw. Kulturwissenschaften
  • 15 Prozent Sozialwissenschaften/-wesen/Psychologie/Pädagogik 

92 Prozent der Studierenden waren im Sommer 2016 in ein Vollzeitstudium eingeschrieben, 62 Prozent in einem Bachelor-Studiengang, jeder Fünfte in einem Master-Studiengang. Nur 2 Prozent waren noch in einem Magister-, Diplom- oder kirchlichen Studiengang eingeschrieben. Einen studienbezogenen Auslandsaufenthalt hatten 16 Prozent hinter sich. 22 Prozent der Studierenden hatten bereits eine abgeschlossene Berufsausbildung vor Erstimmatrikulation. 

Die Umfrage

Die 21. Sozialerhebung wurde im Auftrag des Deutschen Studentenwerks vom Deutschen Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) durchgeführt und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanziert. Die Sozialerhebung ist eine Langzeituntersuchung, die bereits seit 1951 regelmäßig Auskunft über die soziale und wirtschaftliche Lage der Studierenden in Deutschland gibt. Im Sommersemester 2016 war die Beteiligung an der erstmals online organisierten Befragung so hoch wie noch nie, die Angaben von mehr als 60.000 Studierenden an 248 Hochschulen konnten für die aktuelle Sozialerhebung ausgewertet werden – an der letzten Befragung 2012 hatten rund 16.000 Studierende teilgenommen.

 

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